Traumaheilung und Meditation

Grundlage für jede Traumaheilung und Traumabehandlung ist zunächst die Stabilisation.
Nur, wer sich bereits eine gewisse Stabilität erarbeitet hat oder mitbringt, ist in der Lage, sich vorsichtig dem inneren Trauma-Wirbel zu nähern – und sicher wieder an den Rand und festen Boden zurückzukehren. Stabilisation ist ein Thema für sich und eine grosse Rolle dabei spielen die Ressourcen. Ressourcen sind Kräfte, Personen, Orte, Eigenschaften oder Qualitäten, die uns Kraft geben, uns ermutigen, uns vorwärts gehen lassen. Oder aber uns entspannen, nähren, uns regenerieren und ausruhen lassen.

Eine wichtige Ressource kann z.B. Meditation sein. Warum?

  • Meditation ermöglicht es (mit Übung), Abstand zu gewinnen von den inneren Gedanken- und Gefühlskreisläufen.
  • Meditation verbindet uns mit unseren tieferen, noch unverletzten inneren Schichten, die immer da sind und lenkt den Fokus auf das Gesunde in uns
  • Meditation gibt uns Kraft durch die Erfahrung von Stille hinter dem Lärm, von Ok sein unter den Ängsten, von Liebe unter dem Schmerz
  • Meditation ist eine ganzheitliche Erfahrung, die das Erleben von Körper, Geist und Seele wieder in Einklang bringt. Während durch Trauma stets eine Abspaltung von Erfahrungselementen (Dissoziation als Schutz vor Überlastung) geschieht. Insofern kann Meditation sogar Trauma mit der Zeit heilen
  • Meditation ist die Erfahrung, in etwas Größeres eingebettet, von etwas Größerem getragen zu sein. Dies kann daher die so wichtige Erfahrung von Schutz, Ok-sein, Getragen-sein fördern, die oft nach Traumaerlebnissen ganz oder zum Teil verloren gegangen ist.

Meditation kann jedoch auch Trauma zunächst einmal verstärken

  • wenn traumatische Erfahrungen lange unbewusst verdrängt wurden, kann durch Meditation das Ereignis wieder stärker ins Bewusstsein kommen
  • die Bewusstwerdung ist an sich ein heilsamer Prozess, jedoch nur, wenn er sanft, vorsichtig und mit einem Gefühl für Sicherheit verbunden ist.
  • falsch verstandene oder falsch angewandte Meditationstechniken können die für Trauma typische Dissoziation auch verstärken. Es gibt hierfür einige Anzeichen: Der Körper wird immer weniger wahrgenommen und gespürt. Ebenso die Gefühle verflachen während der Meditation. Der Atem wird sehr flach, die Energie steigt in den Kopf.

Einen interessanten Beitrag zu Trauma und Meditation finden Sie hier (Meditation und Trauma) auf dem grossen Online-Portal zu Meditation Findyournose.de. Dieses Portal bietet wertvolle Erfahrungsberichte (was passiert, wenn man meditiert?), Infos über unterschiedliche Meditationswege, über 200 praktische Meditationsanleitungen (aktive und stille Meditationen), darunter auch die beliebten Sekunden-Meditationen.

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